Dornier Do-X
Do X beim StartDie Do X erregte als das zu ihrer Zeit größte Flugzeug der Welt gewaltiges Aufsehen. Technisch wurde damit das Problem der Vergrößerung von Flugzeugen gelöst. Es war eine Sensation, als das Flugzeug am 20.10.1929 mit 169 Passagieren an Bord einen einstündigen Rundflug über dem Bodensee unternahm.
Die Vorarbeiten hatten bereits 1924 begonnen, und nach zahllosen Entwürfen nahm das Projekt 1926 Gestalt an. Am 19.12.1927 begann der Bau, am 12.07.1929 wurden die Versuche auf dem Wasser aufgenommen. Am 13.07.1929 fand der Erstflug statt. Die Do X besaß drei Decks.Der ''Gesellschaftsraum''
Im Oberdeck lagen Piloten-, Navigations-, Ingenieur-, Funk- und Hilfsmaschinenraum. Im Hauptdeck waren die Passagiere, das Gepäck und die Fracht untergebracht. Im Unterdeck befanden sich die Kraftstofftanks und die Hilfseinrichtungen. Die relativ leistungsschwachen 385 kw Siemens&Halske Sternmotoren ließen nur eine Dienstgipfelhöhe von 420 m zu. Deshalb erhielt das Flugzeug später wassergekühlte Jupiter-Zwölfzylindermotoren mit je 440 kw.  Am 5. November 1930 begab sich das Flugschiff auf einen Langstreckenflug von Europa nach Afrika, Südamerika und Nordamerika. Do X über New York
Im Mai 1932 flog es von dort zurück und landete nach einer Gesamtstrecke von 45.000 km auf dem Berliner Müggelsee. 
Mit diesem Coup glaubte die deutsche Flugindustrie ihre führende Weltstellung bewiesen zu haben. Und die Propaganda im Mai war beachtlich. Aber, das technisch beeindruckende Flugzeug sollte nie in den  Liniendienst übernommen werden. Insgesamt wurden nur drei Exemplare gebaut. 
Der Werbeflug rund um den Atlantik ging  nicht ohne Zwischenfälle ab, war aber ein technischer und ein Marketingerfolg. Dennoch blieben die Folgeaufträge aus. Und auch das existierende Flugzeug  wurde zwar der Luft Hansa übergeben, von dieser aber nie im Liniendienst eingesetzt. Schließlich landete die Do X bei der Versuchanstalt für Luftfahrt.
Der ''Fluggastraum''Mit der Do X krönte Claude Dornier seine erfolgreiche Wal-Baureihe. Die Do X war wahrlich ein Schiff der Lüfte. Konzipiert für den Atlantik-Luftverkehr bot sie einen Club-Stil-Luxus, bei dem selbst die echten Perserteppiche nicht fehlten. 
Die Größe der Do X übertraf ohnehin alle bis dahin gültigen Dimensionen.
Die Möglichkeit wurde erwogen, das Flugzeug auch militärisch zu nutzen. Davon zeugen die finanzielle Beteiligung der Kriegsmarine sowie die Versuchsflüge als Fernaufklärer und Torpedoträger. Führerraum
1931 bestellte Italien 2 Do X (mit je 12 Fiat Triebwerken zu 440 kw) für den Mittelmeerverkehr der Gesellschaft SANA. Da dieses Vorhaben nicht verwirklicht wurde dienten die als Umberto Madalena und Alessandro Guidoni benannten Do X 2 R1 und Do X 3 R1 als Superbomber (mit verglastem Heckstand versehen) in einer Versuchsstaffel. 

Offenbar war die Zeit für ein so großes Flugzeug noch nicht reif. Erst 1938 gelingt es Dornier, die Lufthansa für ein großes Passagierflugboot zur Atlantikquerung zu interessieren.

Die Do X 1 wurde im 2. Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstört, als sie in der deutschen Luftfahrtsammlung in Berlin ausgestellt war. Die Überreste der Maschine wurden nach dem Krieg verschrottet.

Technische Daten:

Triebwerke:
Höchstgeschwindigkeit:
Steigzeit:
Spannweite:
Länge:
Höhe:
Rustgewicht:
Zuladung:
Fluggewicht:
Kraftstoffvorrat:
Flugdauer:
Reichweite:
Besatzung/Passagiere:
  12 x Curtis Conqueror zu je 660 PS (7920 PS)
210 km/h; Reisegeschwindigkeit: 175 km/h
auf 1000m in 14 Min.; auf 3200m in 60 Min.
48,0 m
40,0 m
10,1 m
33.000 kg
23.000 kg
56.000 kg
24.000 l
ca. 16 h
ca. 2800 km
14 / 60-100 Personen

 
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