Die Swing-Jugend:

Die Mode der Swing-Jugendlichen
Musik und Tanz
Der Jargon
Lebenseinstellung und Verhaltensformen
Überlieferte Spottverse und Liedtexte der Swings
Examensarbeit "Swing und Widerstand" / Quellenangaben
.

"(...) Diese Jugend, die lernt ja nichts anderes, als deutsch denken, deutsch handeln, und wenn diese Knaben mit zehn Jahren in unsere Organisation hineinkommen und dann sofort zum ersten Male überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann kommen sie vier Jahre später vom Jungvolk in die Hitlerjugend, und dort behalten wir sie wieder vier Jahre, und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei, in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS, in das NSKK und so weiter. Und wenn sie dort zwei Jahre oder anderthalb Jahre sind und noch nicht ganze Nationalsozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs und sieben Monate geschliffen, alles mit einem Symbol, dem deutschen Spaten. Und was dann nach sechs oder sieben Monaten noch an Klassenbewußtsein oder Standesdünkel da oder da noch vorhanden sein sollte, das übernimmt dann die Wehrmacht zur weiteren Behandlung auf zwei Jahre, und wenn sie nach zwei, drei oder vier Jahren zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in die SA, SS und so weiter, und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben!"
Hitler in einer Rede in Reichenberg über die faschistische 
Erziehung der deutschen Jugend am 2.12.1938 

 
Bericht des Reichsjustizministeriums über "jugendliche Cliquen und Banden" von Anfang 1944:
(...)Die auffälligste Erscheinung unter diesen gefährdeten Gruppen ist die sog. Swing-Jugend, über die aus verschiedenen Teilen des Reiches berichtet wird.(...) Diese Cliquen gehen vom Drang zum Amüsieren aus und nehmen fortlaufend einen ans Kriminell-Asoziale grenzenden Charakter an. Bereits vor dem Krieg schlossen sich in Hamburg Jungen und Mädchen zusammen, die mehr aus sozial bessergestellten Schichten stammten, auffällige lässige Kleidung trugen und für englische Musik und englischen Tanz schwärmten. Von der Flottbecker Clique wurden um die Jahreswende 1939-1940 geschlossene Tanzfeste veranstaltet, die von 5-600 Jugendlichen besucht wurden und sich durch einen hemmungslosen Swing-Betrieb hervorhoben. Nach dem Tanzverbot wurden Hausfeste veranstaltet, in denen vor allem sexuelle Ausschweifungen vorkamen. Die gesamte Lebensführung dieser Mitglieder kostete erhebliches Geld, welches sie sich durch strafbare Handlungen, insbesondere durch Diebstähle zu verschaffen suchten. Die Sucht nach englischer Tanzmusik und nach eigenen Tanzkapellen führte namentlich zu Einbrüchen in Musikaliengeschäften. Die Gier nach dem von ihnen vornehm erscheinenden Leben in Klubs, Barbetrieben, Kaffeehäusern und Hausbällen verdrängte jeden Willen zu einer positiven Einstellung gegenüber den Zeiterfordernissen (Krieg, Anm. d. Verf.). Die Leistungen unserer Wehrmacht ließen sie unberührt, die Gefallenen wurden zum Teil verächtlich gemacht. Eine wehrfeindliche Einstellung ist hiernach deutlich erkennbar.
Nach außen hin treten die Mitglieder in an die englische Mode angelehnten Kleidern in Erscheinung. So tragen sie vielfach geschlitzte Jacken in schottischen Mustern und führen den Regenschirm mit sich. Als Abzeichen haben sie einen farbigen Frackhemdknopf im Rockaufschlag. Der Engländer wird von ihnen als höchste Entwicklungsstufe betrachtet. Der falsch verstandene Begriff der Freiheit führt sie in Opposition zur HJ.   Diese Cliquen haben sich, zum Teil als Folgeerscheinung der Evakuierungsmaßnahmen, auch auf andere Gebiete übertragen. So gab es z.B. in Frankfurt a.M. den Harlem-Klub, bei dem Hausbälle übelster Art an der Tagesordnung waren. Wechselnder Geschlechtsverkehr wurde auch von den jüngsten weiblichen Mitgliedern hingenommen. Alkoholische Ekzesse (!) gaben diesen Festen, bei denen "geswingt" und "gehottet" wurde, das Gepräge."

Die Mode der Swing-Jugendlichen :

Einen Swing konnte man wie der Bericht andeutet in erster Linie an seiner auffälligen äußeren Erscheinung erkennen. Obwohl der oben zitierte Bericht die Frisur der Jugendlichen nicht erwähnt, war sie für das Aussehen der Swings in erster Linie von Bedeutung, da sie sowohl von ärmeren als auch von besser situierten Swings relativ leicht erreicht werden konnte. In vielen anderen NS-Quellen wird daher auf dieses Erscheinungsmerkmal hingewiesen.  Die Jungen hatten möglichst lange Haare (bis zu 30 cm), die sie mit Brillantine oder Zuckerwasser nach hinten kämmten. Auch die Mädchen trugen ihre Haare lang und offen, nicht selten mit Dauerwelle. Die Haare waren ein Stilmittel, das sich auch bei anderen informellen Jugendgruppen wie zum Beispiel bei den Edelweißpiraten, ja selbst noch in den 60er und 70er Jahren in der Hippie-Bewegung als Symbol des Protestes finden läßt, und das in scharfem Gegensatz zu dem von der HJ propagierten kurzen Haarschnitt für Jungen und den Zöpfchenfrisuren für Mädchen stand. 
Die Kleidung war zwar ebenso überaus wichtig, aber schwieriger zu beschaffen. Angelehnt an die amerikanischen, englischen und deutschen Unterhaltungsfilme trugen die Jungen lange, viel zu weite, fast bis ans Knie reichende, nach Möglichkeit maßgeschneiderte Jacketts, breite Hosen mit weitem Schlag und Schuhe mit heller starker Kreppsohle. Um ihre anglophile Einstellung darüber hinaus zu verdeutlichen, führten sie bei jedem Wetter den obligatorischen Regenschirm mit sich in Anlehnung an den englischen Außenminister Anthony Eden. Eine ausländische Tageszeitung in der äußeren Manteltasche, sowie eine Shag-Pfeife galten als "todchick". 

Die Mode in den verschiedenen Städten variierte. In Hannover wurden beispielsweise bevorzugt weiße oder fast weiße Staubmäntel, möglichst breitkrempige Hüte und Nadelstreifenanzüge mit breiten Streifen getragen, in Hamburg in einigen Gruppen dunkle Mäntel mit weißem Cachenez, Glencheckanzüge, Homburger Hüte nach Lettow-Vorbeck-Manier und blaue Polohemden mit weißem oder gelbem Binder, in Frankfurt am Main enge Röhrenhosen, weite Jacketts ("zoot suiters") und lange hängende Uhrenketten, in Berlin Zweireiher, weite Hosen, Krawatten oder Fliegen, Trenchcoats im US-Reporter-Stil oder Kamelhaar- bzw. Teddymäntel und steife Hüte. 
Die Mädchen, die in dem Bericht nicht in Bezug auf ihre Aussehen erwähnt werden, trugen auffälliges Make-up, gefärbte Lippen (cyclam-lila), nachgezogene Augenbrauen, lackierte Fingernägel und posierten gerne mit langen Zigarettenspitzen. Wenn möglich, trugen sie modische und auffallende Kleidung aus den teuersten Geschäften der Stadt. Daß sie dabei, wie aus den Ermittlungen der Reichsjugendführung hervorgeht, ihre körperlichen Reize zur Schau zu tragen wußten, spiegelt sich auch in einer NS-Karikatur der "Hamburger Gaunachrichten", Mitgliederzeitschrift der Hamburger NSDAP, aus dem Jahre 1939 wieder, wo das dargestellte swingtanzende Mädchen sein sehr kurz geschnittenes, körperbetonendes Kleid trägt. Hans-Herbert Krüger beschreibt in seiner Dissertation von 1944 die Vorliebe der Hamburger Swing-Mädchen im Sommer Sonnenbrillen mit weißer Fassung und lange Hosen zu tragen, was auch in einer anderen Karikatur der "Hamburger Gaunachrichten" von Oktober 1941 aufgegriffen wird. Durch dieses Erscheinungsbild widersprachen diese Mädchen ganz entschieden dem propagierten nationalsozialistischen Frauenbild, welches Schminke und Rauchen ebenso wie Hosen für Frauen ablehnte und sich für einfache und schlichte Kleidung aussprach. 
In ihrer äußeren Erscheinung drückten die weiblichen wie die männlichen Swings öffentlich ihre Abneigung gegen die Modevorschriften der Nationalsozialisten aus, die die Mode als "Ausdrucksmittel des individuellen Lebensgefühls" zu unterdrücken versuchten. Die Nationalsozialisten erstrebten vielmehr durch weitgehende Uniformierung beispielsweise bei Jugendlichen durch die HJ- und BDM-Uniformen die Kleidung zu standardisieren und dadurch den Befehlsgehorsam und die uneingeschränkte Gefolgschaft auch nach außen hin symbolhaft zu demonstrieren. Die extravagante und teure Kleidung dieser Jugendlichen konnte nicht von allen, insbesondere nicht von Swings aus dem Angestellten- und Arbeitermilieu ohne Probleme finanziert werden. So trugen diese vornehmlich Second - hand - Garderobe oder Ware billigerer Qualität. 

Wahrscheinlich wurde wie bei den Wiener Schlurfs zum Teil  auch mit Hilfe von Improvisation und Kreativität Abhilfe geschaffen, so daß beispielsweise durch bestimmte Tricks ein alter Hut durch Wasserdampf in die gewünschte Form gebracht werden konnte oder ein alter einreihiger Anzug durch Knöpfe in einen zweireihigen umgewandelt wurde. Daß unter Umständen sogar Diebstähle begangen wurden, um die Swing-Ausstattung zu vervollständigen, deutet der Bericht an.  Nicht selten wird in der Literatur dieser kriminelle Aspekt der Jugendgruppen verschwiegen, da er für eine Zuordnung zum Widerstand hinderlich erscheint. Es ist aber wichtig, auch auf die negativen Seiten einer Bewegung hinzuweisen, um das Bild nicht zu verfälschen und auch die Problematik einer Bewertung dieser Jugendgruppe hervorzuheben. 
Über die bei allen Gruppen ähnliche äußere Erscheinung hinaus, die die Sympathie für die Swing-Bewegung für alle auf der Straße sichtbar machte, gab es verschiedene Clubabzeichen, die die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe offenbarte. Von diesen Clubabzeichen erwähnt der Bericht die farbigen Frackhemdknöpfe (sogenannte englische Kragenknöpfe), die sowohl unter als auch über dem Revers angesteckt wurden. Daneben existierten jedoch noch zahlreiche andere wie zum Beispiel beim Frankfurter Harlem-Club ein auf der Spitze stehendes Viereck aus weißem Metall, das blau umrandet war und die Aufschrift Harlem trug, oder ein bearbeitetes Ein-Pfennig-Stück bei verschiedenen Gruppen in den Hamburger Stadtteilen Wilhelmsburg und Eimsbüttel ...
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Musik und Tanz :

Nicht nur in der Mode eiferten die Swings dem englischen und amerikanischen Ideal nach. Sie liebten natürlich auch die englische und amerikanische Swingmusik und den Swingtanz.
Für das Stilmittel der Musik war das Sammeln der neuesten Swingplatten eine Grundvoraussetzung für einen richtigen Swing. Um einen Grammophonbesitzer scharrten sich ganze Cliquen. Geschwärmt wurde vor allem für Jazzmusiker wie Teddy Stauffer, Nat Gonella und Louis Armstrong. In Berlin beispielsweise war der Besitz der Schellackplatte mit Armstrongs "Tiger Rag" und dem "St. Louis Blues" in bestimmten Gruppen obligatorisch.

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Super Tiger Rag

Doch die Swings begnügten sich nicht allein mit dem passiven Hören der Swingmusik auf Schallplatte, im ausländischen Rundfunk oder auf Live-Konzerten, sondern sie gründeten teilweise auch aktiv eigene Amateurkapellen.  Während der Kriegszeit, als der Kauf von Jazz- und Swingplatten in den Schallplattenläden immer schwieriger wurde, schnitten sie Swingmusik von ausländischen Sendern wie BBC mit und preßten sie auf Tonfolien, die dann illegal an den Schulen gehandelt wurden. 
Ebenso wichtig wie die Musik war aber auch der Swingtanz, bei dem sich die Jugendlichen austobten und ihre Individualität entfalten konnten. Ungebundene, spontane Bewegungen, phantasievolle Figuren und körperliche Verausgabung kennzeichneten ihr Tanzen. In dem Protokoll des HJ-Streifendienstes vom 8.2.1940 wird ein Tanzabend der "Hamburger Swing-Jugend" folgendermaßen geschildert:
"Der Anblick der etwa 300 tanzenden Personen war verheerend. Kein Paar tanzte so, daß man das Tanzen noch als einigermaßen normal bezeichnen konnte. Es wurde in übelster und vollendetster Form geswingt. Teilweise tanzten zwei Jünglinge mit einem Mädel, teilweise bildeten mehrere Paare einen Kreis, wobei  man sich einhakte und in dieser Weise dann weiter gehüpft wurde. Viele Paare hüpften so, indem sie sich an den Händen anfaßten und dann in gebückter Stellung, den Oberkörper schlaff nach unten hängend, die langen Haare wild im Gesicht, halb in den Knien mit den Beinen herumschleuderten. Bei manchen konnte man ernsthaft an deren Geisteszustand zweifeln, derartige Szenen spielten sich auf der Swingfläche ab. In Hysterie geratene Neger bei Kriegstänzen sind mit dem zu vergleichen, was sich dort abspielte (...) Alles sprang wild umher und lallte den englischen Refrain mit. Die Kapelle spielt immer wildere Sachen. Kein Mitglied der Kapelle saß mehr, sondern jeder 'hottete' wie wild  auf dem Podium herum. Häufig sah man, daß Jungens zusammen tanzten, durchwegs mit zwei Zigaretten im Mund, in jedem Mundwinkel eine."
Diese Art des Tanzen wirkte auf die Nationalsozialisten, wie die Worte des HJ-Angehörigen verdeutlichen, abschreckend, da sie als Ausdruck von Geisteskrankheit und Primitivität ( "hysterische Neger") angesehen wurde. Die Lebensfreude und Ausgelassenheit, die durch das Swingtanzen ausgedrückt wurde, widersprach der nationalsozialistischen Vorstellung, die einen dem gefolgsamen Volk entsprechenden disziplinierten Tanzschritt und in ihrer prüden Moral die Vermeidung jeglicher sexueller Anspielungen propagierte. Die strenge Einteilung der Geschlechterrollen, die von den Nationalsozialisten befürwortet wurde, lockerten die Swings, indem sie sich beim Tanzen von den Konventionen trennten und, wie der Bericht beispielsweise angibt, auch Jungen mit Jungen tanzten. Natürlich war ein derartiges Verhalten stark provokativ. Gerade gegen die Tanzveranstaltungen wurde daher von nationalsozialistischer Seite massiv vorgegangen. 
Beim Tanzen entwickelten die Swings neben dem beschriebenen Bruch der Konventionen auch eigene Zeichen. Eine bekannte Tanzfigur war zum Beispiel das Mitswingen des Taktes bei träge emporgereckter, müde wirkender Hand und ausgestrecktem Zeigefinger oder gespreiztem Zeige- und Mittelfinger (Churchills Victory-Zeichen), die als "Zerrbild der straffen Unterwerfungsgeste" den deutschen Gruß ins Gegenteil verkehrte und eine gefährliche Provokation darstellte, da ein Verunglimpfen hoher Persönlichkeiten schwer bestraft wurde.  Diese Figur war sogar den Nationalsozialisten bekannt wie eine Karikatur in den Hamburger Gaunachrichten aus dem Jahre 1941 zeigt, wo ein Swing in eben dieser Haltung abgebildet ist. 
Daß dieser Tanz bei Nationalsozialisten ebenso wie im Ausland bereits als politisches Bekenntnis zur Demokratie gewertet wurde, verdeutlicht ein Artikel in der Zeitschrift " SA-Mann" aus dem Jahre 1938:
"Eine ausländische Judenzeitung hat im Jahre 1937 anläßlich einer 'Betrachtung' über den Reichsparteitag mit zynischer Offenheit zugegeben: 'Wenn man die Aufmärsche in Nürnberg sieht, dann kommt man zu der Überzeugung, daß Deutschland für die Demokratie endgültig verloren ist. Aber ein Trost ist noch da: die deutsche Jugend tanzt nach wie vor Jazz; vielleicht kann auf dem Umweg über den Jazz der Demokratie doch wieder ein Eingangstor nach Deutschland geöffnet werden.' Wir lehnen eine 'getanzte Weltanschauung' ab. Was uns nach diesen Jahren noch nicht geglückt ist und uns daher als Aufgabe bevorsteht ist eben: Die Revolution des Privatlebens." 
Eine Aufgabe, die der Nationalsozialismus nicht bewältigen sollte. Das Swing-Phänomen und mit ihm das Swingtanzen, wenn auch heimlich in privaten Räumlichkeiten, in Bunkern oder im Freien, hielt sich nicht nur bis zum Kriegsende, sondern erlebte danach noch einmal einen großen Boom.
 

Der Jargon :

Die als "Swing-Heinis", "Hotter", "Swing-Papen", "Stenze" und "Tango-Bubis" oder "Tango-Jünglinge" beschimpften oder neutraler im Amtsdeutsch zum Teil als "Swing-Jugend" bezeichneten Swings hatten zwar untereinander keine feste Selbstbezeichnung, aber doch wohl eine eigene Ausdrucksweise, die auch zu den spezifischen Stilmitteln dieser Gruppe gehörte.  Das wird zum Beispiel an der oben aufgeführten Namensgebung der Clubs deutlich, die zumeist an anglophile Vorbilder angeknüpft war. Teilweise wurden dabei politische Bezüge hergestellt wie bei dem Hamburger "Churchill-Club", den "Anthony-Swingers", die auf den englischen Außenminister Anthony Eden anspielten, oder dem Kieler "Club der Plutokraten", der auf die antiamerikanische Propaganda vom plutokratischen Amerika reagierte. Ob jedoch hinter dieser Namengebung konkrete politische Absichten steckten, mag im Hinblick auf die noch näher zu beschreibende  durchweg unpolitische Haltung der meisten Swings bezweifelt werden. Wahrscheinlich wurden die Namen hauptsächlich aufgrund ihrer provokativen Wirkung ausgewählt. 
Neben den meist englischen Clubnamen redeten sich die Jugendlichen auch  untereinander mit englischen Vornamen an. Aus Frank wurde Fränk und aus Walter Bobby, Billy oder Teddy . Es gab einen "Eton-Jackie", "Tommy", "Lord", "Fiddlin` Joe", "Hot-Geyer", "Old Kluge", "Hot King", "Hot Ibsen", "Roy" und "Fats".  Die Mädchen hießen nicht Fräulein Schneider oder Fräulein Meier, sondern Blackie, Teddy, Micky oder Coca. Abgesehen davon, daß aufgrund der Spitznamen die einzelnen Mitglieder von den NS-Kontrollorganen nicht so leicht erkannt werden konnten, empfanden viele diese neuen Namen auch als besser zur ihrer Lebensart passend. Auf der Straße redete man sich mit "Hallo Big", "Old-hot-Boy" (auch "Hot-old-Boy") oder "Swing-Boy", die Mädchen mit "Swing-Girl", "Jazzkatze", "Swing-Puppe" oder "Swing-Baby" an, oder man grüßte sich mit "Swing high - Swing low", "Badideldadu" und "Swing Heil" und "Heil Hotler" statt "Heil Hitler". Bisweilen wurden auf der Straße zur Begrüßung auch die Anfangstakte einer bekannten Swingmelodie gepfiffen, zum Beispiel in Frankfurt am Main das "Harlem"-Motiv oder  in Hannover "Goody Goody".

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Goody-Goody

Natürlich wurde nach Möglichkeit und Können auch ansonsten das Anglophile in Form von englischer Konversation ob auf der Straße, im Café, in Lokalen oder bei den Swing-Partys gepflegt. Briefe wurden nicht selten mit "Swing Heil" unterzeichnet oder mit "V" für Victory unterschrieben.  Diese anglophile Ausdrucksweise der Swings, die in gewisser Hinsicht an großstädtische, weltläufige Traditionen aus der Weimarer Republik anknüpfte, obwohl dieses von den Jugendlichen nicht bewußt so empfunden wurde, war für die Nationalsozialisten ebenso wie die Mode, die Musik und der Tanz der Swings eine Provokation, denn für sie galt es, die deutschen Werte und damit auch die Sprache vor dem verderblichen ausländischen Einfluß zu bewahren. 
Neben den englischen Begriffen verwendeten die Swings auch verschiedene Schlagworte (teilweise eigene Schöpfung oder Entlehnung), mit denen sie ihre Lebensweise charakterisierten. Solche beliebten Schlagworte der Swings waren zum Beispiel "Hotten" ("Hotfest", "Hotter", "Hotte"), was sich, abgeleitet von dem Begriff Hot-Musik für Jazz, auf das Umfeld des Swingtanzens  bezog sowie "Lässigkeit" und "Lottern". Lottern war dem Wort "Lotter" entlehnt, welches "Herumtreiber" oder "Faulenzer" bedeutete, "wobei die Herumtreiberei in den Nächten der Großstadt zu geschehen" hatte.  Der RJF-Bericht über "Cliquen- und Bandenbildung unter Jugendlichen" geht auf die Verwendung dieses Wortes insbesondere ein:
"Das Schlagwort ist 'lottern'. Nach ihm ist der 'Lotterclub' benannt. Häufig findet man in den Tagebüchern der 'Lotterboys' und der 'Lottermädchen" den Satz: 'Nachmittags habe ich 'gelottert''. (...) In einem Tagebuch hieß es: 'So lotterten wir beim lässigen Bar-Swing bis in den frühen Morgen hinein'."
Über weitere sprachliche Eigenheiten der Swings ist wenig bekannt. Wahrscheinlich waren sie abgesehen von den aufgezeigten Anlehnung an die englische Sprache regional stark verschieden und von der jeweiligen Schicht geprägt.  Der ehemalige Hamburger Swing Uwe Storjohann berichtet sogar davon, daß es in seinem Freundeskreis als "schick" und "mutig" galt, jüdischen Jargon zu pflegen, obwohl die Jugendlichen seiner Gruppe den Kontakt mit wirklichen Juden gemieden hätten. Wörter wie "begannern", "meschugge" und "nebbisch" zählten beispielsweise dazu, ebenso wie man möglichst lautstark verkündete: "Keiner jazzt so koscher wie Benny Goodman."  Da offenbar mit der Verwendung dieser Begriffe kein Sympathiebekundung für die Belange der Juden verbunden war, wird die Aufnahme der jüdischen Begriffe in den Wortschatz dieser Swings vermutlich hauptsächlich an ihrer starken provokativen Wirkung gelegen haben. 
Zusammenfassend verdeutlicht der in diesem Abschnitt beschriebene Stil, wie sich die Swings in einer provozierenden Weise von nationalsozialistischen Vorgaben abgrenzten Eine Abgrenzung, die sich auch in den im folgenden beschrieben Lebenseinstellungen und Verhaltensformen widerspiegelt.
 

Lebenseinstellung und Verhaltensformen :

Das "Swing-sein" als angestrebte "Lebensform" bedeutete für die Jugendlichen vor allem ein lässiges und freies Lebensgefühl zu vertreten, sich individuell auszudrücken und, wie bereits beschrieben, chic und modern im Sinne der amerikanischen Mode zu sein.  Selbst die Körperhaltung der Swings, die lässige Überlegenheit und Langeweile gegenüber der Umwelt ausdrücken sollte, entsprach dieser Lebenseinstellung. Mit kleinen swingenden Schritten und leicht vornübergebeugtem Körper betonten sie ihre antimilitärische Haltung. In der Denkschrift der Reichsjugendführung vom September 1942 wird der Ursprung für die Erhebung des "Lotterlebens" zur Lieblingsbeschäftigung und Lebensideal der Swings auf den Einfluß amerikanischer Filme zurückgeführt, weil die dort "gezeigte Lässigkeit in Haltung und Lebensführung " so gefiel , "daß sich die Jugendlichen nach eigenen Angaben bewußt bemühten, einen verlotterten Eindruck zu machen".  So schrieb ein Kieler "Swing-Boy" an seinen verreisten Freund:
"Daß du mir Kiel auch würdig vertrittst, also ganz lässig, ewig englische Schlager singend und pfeifend, total besoffen und immer umwiegt von den tollsten Frauen",
wodurch er die Lebenseinstellung der Swing-Jugendlichen recht treffend kennzeichnete. 
Während sich die Jungen bemühten, den "nonchalanten Mann von Welt" nach dem Vorbild der englischen und amerikanischen Filme zu spielen, gaben sich die Mädchen möglichst damenhaft und mondän. Wie auch der zu Beginn dieses Abschnitts zitierte Bericht der RJF beschreibt, bevorzugten die Swings, um dieses weltgewandtes Ideal zu erreichen, das ihnen "vornehm erscheinende Leben" zwischen Bars und Tanzcafés, zu dem auch die Musik, der Alkohol und  der Sex gehörten. 
Die nationalsozialistische Erziehung, die ihren Schwerpunkt nicht auf eine politische und gesellschaftliche Willensbildung, sondern auf eine Dressur zur Systemanpassung legte, hatte eine umfassende politische Bildung der Heranwachsenden zu verhindern versucht und zu einer "politisch-gesellschaftlichen Entmündigung der Jugend" geführt, so daß diese nur wenig über andere politische Systeme im Ausland wußten.  Da die Swings von der amerikanischen Musik und Kultur, die ihnen in der Hauptsache nur durch die Filme zugänglich war, begeistert wurden, versuchten sie sich auch in politischen Hinsicht an den ihnen zugänglichen, meist jedoch nur vagen Vorstellungen von anglophilen, internationalistischen und plutokratischen Werten zu orientieren. Kurz beschreibt die Vorstellung der Swings von Amerika dabei als eine Art "Swinging Democracy".  Die in den Filmen repräsentierte Lebenswelt, die Amerika als das Land des Fortschritts, des Konsums, der persönlichen Freiheit und der Demokratie zeigte, wurde nämlich bei ihnen mit der Swingmusik immer in eine enge Verbindung gebracht.
Ihre amerikafreundliche Orientierung hatte nicht selten zur Folge, daß die Swings auf der anderen Seite viele nationalsozialitische Normen ablehnten. Beispielsweise zeigte sich dieses im Bereich der Rassenfrage, da vielerorts die Swings weiterhin mit Juden und "Halbjuden" in Kontakt standen und teilweise sogar intime Beziehungen aufrechterhielten oder eingingen. Kurz hebt dieses Verhalten positiv hervor:
"Eine erstaunliche Haltung in einer Zeit, in der bei vielen anderen Deutschen Vorstellungen und Vorurteile über Juden geprägt wurden, die sie bis in unsere Gegenwart hinein nicht aufgegeben haben". 
Die angeblich "liberalistische" Einstellung, die auch der Bericht durch die Bezeichnung der Swings als "liberalistisch-individualistische Clique" hervorhebt, wurde von den Nationalsozialisten besonders stark gewichtet, da sie die falsche Weltanschauung repräsentierte, und dadurch die Swings als "politische Gegner" eingestuft wurden. 
Die swingbegeisterten Jugendlichen waren jedoch nicht wirklich am politischen Handeln interessiert, obwohl sie die westlichen Demokratien, allen voran Amerika und England,  bewunderten, die für sie das "Paradies der Freiheit" darstellten. Viele nahmen sich vor, nach Kriegsende dorthin auszuwandern. Doch bis dahin versuchten sie so lange wie möglich, den Krieg als nicht existent zu betrachten. Gesprächsthemen drehten sich nicht um politische Vorfälle, sondern um Mädchen, Swing und Tanzen.  Die Jugendlichen waren den NS-Phrasen gegenüber gleichgültig eingestellt, sie wollten einfach nur in Ruhe gelassen werden und ihr ( angesichts des Krieges womöglich kurzes)  Leben genießen. Die HJ, den Wehr- und Arbeitsdienst lehnten sie als Einschränkung der persönlichen Freiheit ab. So weit es möglich war, drückten sie sich daher um diese Dienste, was eine Form oppositionellen Verhaltens darstellt, auf die später noch näher eingegangen wird. 
Ihre Lebenslust brachten die Swings unter anderem auch im sexuellen Bereich zum Ausdruck. Der zitierte Bericht der RJF geht bereits darauf ein, und auch in der Denkschrift der Reichsjugendführung vom September 1942 wird die "sittlich-charakterliche Verwahrlosung" der "Haupträdelsführer" ähnlich beschrieben:
"Zumeist spielten persönliche Neigungen zueinander weniger eine Rolle als vielmehr die bewußte Wahl eines Partners für den Geschlechtsverkehr. Die Mädel wechselten in unserem Kreise, wobei derjenige oder diejenige den Vorzug hatte, der eine sturmfreie Bude zur Verfügung stand (...) Zu unsittlichen Handlungen ist es vorwiegend bei den Hausfesten  aber auch üblichen Lokalbesuchen, Ausflügen und bei Luftschutznachtwachen gekommen ..." 
Gerade der Bereich der Sexualität wurde von den Kontrollbehörden mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Es gibt hierzu zahlreiche Zitate aus Protokollen, Briefen und Tagebüchern in den Akten. Nach Ansicht Detlef Peukerts sind in den NS-Berichten geschilderte "sexuelle Ausschweifungen"wie Promiskuität, Gruppensex, Geschlechtsverkehr meist Minderjähriger, angebliche Fälle von "Rassenschande", aber auch schon der unbefangene und  lebensbejahende Umgang mit der Sexualität zu einem großen Teil "Projektionen eigener Ängste und verdrängter Wünsche" von seiten der Nationalsozialisten, die zu wörtlich nahmen, "was vielleicht nur Prahlerei war" und einzelne `Vorkommnisse` verallgemeinerten.  Vermutlich gestalteten die Swings ihr sexuelles Leben, das von den Nationalsozialisten als verfehlt und entartet beschrieben wird, lediglich ein wenig unbefangener, als es die prüden NS-Normen mit ihrer lustfeindlichen, auf die reine Fortpflanzung reduzierten Vorstellung von Sexualität vorsahen. Dieser freiere Umgang mit der Sexualität läßt die Swings sogar als frühe Vorläufer der sexuellen Revolution der Mittelschicht-Jugend der 60er Jahre erscheinen. 
Um dem Einheitsdrill der HJ wenigstens für kurze Zeit zu entkommen, schuf sich die "Swing-Jugend" in ihrer Freizeit ein eigenes kulturelles Gegenstück zum nationalsozialistischen Zwang des Alltags. In der Freizeit wollten die Jugendliche ihre Individualität, ihre Spontaneität und ihre Lebenslust ausleben. Neben den bereits angesprochenen Bars und Tanzcafés  trafen sich die Jugendlichen auch in Badeanstalten, Kinos und Eisdielen, im Stadtpark oder zu Ausflügen, beständig begleitet von ihrem Koffergrammophon und einem Satz englischer und amerikanischer Swingplatten. Bei den abendlichen Live-Konzerten in Bars, Cafés und Konzerthäusern scheuten sich die Swings nicht, gegen die "Polizeiverordnung zum Schutz der Jugend" von 1940 zu verstoßen, die Personen unter 18 Jahren verbot, sich nach Einbruch der Dunkelheit "herumzutreiben". Sie fälschten mitunter sogar die Ausweise, indem sie das Alter änderten. Durch ihre Kleidung wirkten die Swing-Jugendlichen zudem erwachsener und fielen im Gegensatz zu den Hitlerjungen mit ihrer kniefreien Kluft nicht so schnell als Minderjährige auf. 
Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die auch in dem RJF-Bericht angesprochenen selbstorganisierten Swingparties. Als in Hamburg im Februar 1940 das erste dieser Feste stattfand, an dem 500-600 Jugendliche teilnahmen, war es "wochenlang Gesprächsstoff unter der Hamburger Jugend". Da die Polizei gegen derartige halboffizielle Feste bald gewaltsam vorging, verzichteten die Swings weitgehend auf die Organisation großer Veranstaltungen und trafen sich in kleineren Gruppen von höchstens 20-30 Personen. Swingparties wurden dann als Hausfeste in der elterlichen Wohnung gefeiert, teilweise sogar während der Luftschutzwache. 
Die beschriebenen Lebenseinstellung und Verhaltensformen der Swings widersprachen der nationalsozialistischen Vorstellung von einer Jugend "Flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl", die sich bedingungslos einem Führer zu unterwerfen hatte.  Die Amerikanisierung, die sich in den Stilmitteln und Zielvorstellungen der Swings ausdrückte, und die Schaffung einer an freier Lebensgestaltung und Lebenslust orientierten, kulturellen Gegenwelt, die sich von nationalsozialistischen Werten und Normen abkehrte, wurde von den Nationalsozialisten als "staatsgefährdende Bedrohung" aufgefaßt. Während sie durch ihre sexuelle Unbefangenheit die Nationalsozialisten in moralischer Hinsicht provozierten, wirkte ihre Bewunderung der Kriegsgegner England und Amerika, die sich auch in ihrer verbalen Ausdrucksweise widerspiegelte, (sowie ihre Ablehnung des HJ-, des Arbeits- und des Wehrdienstes aber auch des gesamten Kriegsgeschehens)  in politischer Hinsicht provokativ.
Im Zuge der zunehmenden nationalsozialistischen Repressionen entwickelten diese Jugendlichen eine Reihe von weiteren Verhaltensformen, die vornehmlich widerständigen Charakter hatten und über die bereits erwähnten provokativen Elemente der Bewegung hinausreichten. 
 

Überlieferte Spottverse und Liedtexte der Swings :

Spottlied, das nach der Melodie "Hofkonzert im Hinterhaus"( im Original das amerikanische Jazzstück "Organ Grinder's Swing") gesungen wurde:
"Kurze Haare, große Ohren,
So war die HJ geboren! 
Lange Haare, Tangoschritt - 
Da kommt die HJ nicht mit!  Oho,oho! 
Und man hört's an jeder Eck' -
Die HJ muß wieder weg!"

Folgender Text wurde auf einem Flugblatt in Schulen in Winterhude verteilt:
"Der Boy, das Girl, sie lieben Hot 
Und meiden die Meute stupider HJ. 
Geh'n sie spazieren auf leisestem Krepp, 
Erglänzt sie am Bein, er am Jackett. 
Marschiert voran, Hot, Jazz und Swing. 
Come on boy and girl, wir gehen zum Ding.
Zum Fest der Gerechtigkeit komm und spring. 

Und tritt General HJ einst gegen uns an
Dann werden wir hotten Mann für Mann.
Der eine am Baß, der andre am Kamm.
Noch sind wir nicht viele genug.
Doch einst wird es wahr, was bisher nur Spuk.
Wir werden siegen, da gibt's keinen Muck!" 
 

Ein weiterer kleiner Vers: 
"Swingend wollen wir marschieren in die Zwangs-HJ
Teddy Stauffer soll uns führen mit dem neuesten Hot !"
 

Auf die Melodie des Swing-Stückes "Oh Joseph, Joseph" gesungener Text, bezogen auf das Hamburger Durchgangs-KZ Fuhlsbüttel, das unter dem Namen "Florida" bekannt war:
"Und Sonntag war'n wir in der Bauernschänke 
bei einem  fröhlichen Zusammensein. 
Der Ober brachte verschiedene Getränke, 
doch keines war vom guten alten Wein. 
Er hat vielleicht mal neben Wein gelegen
und etwas Färbung abgekriegt.
Doch alle sind sie da, bis auf die in Florida.
Oh Joseph, Joseph, Steine klopfen, das ist wunderbar."
 

Auf die Melodie "Panama" wurde der folgende Text über Bergedorf, eine der vier Hamburger Jugendarrestanstalten, gesungen:
"Bergedorf ist kein Zuchthaus, kein Sing-Sing,
Bergedorf ist die Festung für den Swing.
Bergedorf ist der Nazi stiller Ort,
wo sie hinbringen die Kulturträger für den altenglischen Hot."
 

Ein Spottgedicht auf den von der Hamburger Jugend gefürchteten "Langen Paul", ein Schläger der SS-Wachmannschaft und den "Fuchs", der im Gestapo-Hauptquartier die Verhöre leitete, in der Ausübung ihrer "Tätigkeit" beschrieben:
"Erst bricht der Lange Paul dir alle Knochen,
dann kommst du beim Fuchs auf allen Vieren angekrochen
der macht aus dir Frikassee
aus deinem Schwanz Haschee
da pfeift dir aus dem Hinterteil
der allerletzte Furz: Swing Heil!"

Auch Goebbels betrafen mehrere ihrer Aktionen. So wird er in einem Spottvers für die Repressionen gegen die Swingmusik verantwortlich gemacht:
"Der kleine Josef hat gesagt, ich darf nicht singen,
denn meine Band, die spielt ihm viel zu hot.
Ich darf jetzt nur noch Bauernwalzer bringen,
nach dem bekannten Wiener Walzertrott."

Spottvers:
"Wir tanzen Swing bei Meier Barmbeck.
Es ist verboten. Wir hotten nach Noten.
Und kommt die Polizei, dann tanzen wir Tango.
Und ist sie wieder weg, dann swingen wir den Tiger Rag."

Frei nach dem "Lambeth Walk", welcher Churchills Lieblingslied war und daher an oberster Stelle auf dem Index der verbotenen Lieder stand:
"Kennen Sie Lamberts Nachtlokal?
Nackte Weiber kolossal
Eine Mark und zehn, liegen oder stehn!"

Und noch einmal zu "Joseph, Joseph" gesungen:
"Wir sind nicht Juden, sind nicht Plutokraten,
doch die Nazis müssen trotzdem weg.
Aus uns da macht man keine Soldaten,
denn unsere Hymne ist der Tiger Rag."

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Lamberts Nachtlokal (Lambeth Walk)
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Joseph, Joseph
Auszug aus einer Arbeit zum Thema:
"Swing und Widerstand im Nationalsozialismus" (Copyright by Swingstyle)
-> Komplette Liste der benutzten Quellen (Ausführliche Literatur- und Quellenangaben, Stand: Okt. 1997)

 
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