Illustrationen:

 
Streifzug durch die Damenmode

Zu Beginn der 20er Jahre waren die Tageskleider weit und lose geschnitten. Als Blickfang wurde um die tiefangesetzte Taille eine Schärpe, Schleife oder ein modischer Gürtel drapiert.

Im Jahr 1924 kam jene Mode auf, die sich über vier Jahre lang hielt und als "Mode der 20er Jahre" (Charlestonmode) bis heute ein Begriff blieb. Die kaum knielangen Kleider mit geradem, losem Oberteil und mit in Hüfthöhe angesetztem, plissiertem oder glockig schwingendem Rock waren betont schmal geschnitten, meist hochgeschlossen und mit kindlichem Bubikragen oder strengem Hemdkragen aufgeputzt. Krawatten, Jabots, bunte Blenden, Schleifen und Gürtel belebten sie. Die Modelle unterschieden sich weniger im Schnitt als in den Details.

Abendkleider entsprachen in ihrer geraden Linie den Tageskleidern. Vorder und Rückendekolleté waren gleich groß, so dass das Kleid oft nur durch zwei Spaghettiträger gehalten wurde. Der einfache Schnitt wurde durch teure Stoffe und ausgefallenen Aufputz ausgeglichen. Ab Mitte der 20er Jahre wurde sogar Bein gezeigt. Der Saum wurde allerdings bereits 1927 wieder länger, wobei der Rock oft zipfelig, vorne kurz und hinten lang war. Gleichzeitig rückte die Taille allmählich wieder an die natürliche Stelle.

Gegen Ende der 20er Jahre kündigte sich eine neue, sehr feminine Modelinie an. Das figurbetonte wadenlange Prinzesskleid bestimmte die Mode der 30er Jahre. An den Hüften lag es eng an und wurde zum Saum hin glockig weit. 
In den Jahren 1933/34 änderte sich durch eine stärkere Betonung des Oberkörpers die Silhouette leicht. Die Schultern wurden durch große Puffärmel, Rüschen, Falten oder kurze Boleros betont. Eine asymmetrische Drapierung des Oberteils galt als besonders schick.

1938 kam eine neue, strengere Modelinie auf, bei der die Schultern extrem betont und grotesk verbreitert wurden. Gleichzeitig trug man den Rock jetzt kürzer, so dass er gerade noch das Knie bedeckte. Der um die Hüften enge Rock wurde vielfach zugunsten von Falten- und Glockenröcken aufgegeben. Pepita, Streif- und Punktmuster sowie Pastelltöne herrschten vor. 

Stoffrationierung und der Zwang, sich praktisch und einfach zu kleiden, unterbrachen jede modische Entwicklung während des Zweiten Weltkriegs. Die bereits vor dem Krieg herrschende Mode der Kleider mit breiten, männlichen Schultern und kurzen Röcken veränderte sich nur unwesentlich. Unter der Devise "Aus Alt mach Neu" wurden in Frauenzeitschriften Ratschläge zum Kombinieren verschiedenster vorhandener Stoffe und zum ersetzen schadhafter Stellen erteilt. Um Stoff zu sparen, verschwanden Aufputz und Zierat.

Erst 1947 brachte Christian Dior mit seinem "New Look" eine neue Damenmode auf den Markt. Die Röcke waren glockig weit und wadenlang, die Taille schmal und die Schultern natürlich abfallend. 

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1921                       1925


1926                          1928


1931                           1934


1936                         1937


1938                       1939


1940                         1942


1943                          1944


1948


 
 
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