Alte Redewendungen und Modewörter
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Ein Beitrag von Vanessa W.
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BACKFISCH
Bis in die 1950er Jahre ein typische Ausdruck für junge Mädchen im Allgemeinen, aber auch für Mädchen, die tugendhafte und sorgsame Mütter und Ehefrauen sein würden bzw. sollten. 
Herkunft:
[1] Zusammensetzung aus Präfix back- und Substantiv Fisch 
[2] als Vergleich zu einem zu kleinen, noch nicht fangbaren Fisch, der zurückgeworfen (von englisch: back - zurück) wird (Wiktionary: Backfisch, online am 5.07.2008.)
 

BENEHMEN WIE DIE AXT IM WALDE
Eine noch heute öfter gebrauchte Redewendung aus den 20'er Jahren für sehr schlechtes und ungestümes Benehmen. 

BENEHMEN WIE EINE OFFENE BRAUSE
Eine weitere Redewendung, die wohl besonders in den 1930'er Jahren verwendet wurde und die ihren Ursprung von den Brauselimonadenflaschen hatte, die beim Öffnen knallten und zischten. Sich wie eine offene Brause benehmen bedeutet sich ungebührlich zu verhalten. 

BENEHMEN WIE EINE OFFENE HOSE HABEN
Ebenfalls eine Redewendung um die 1935'er , die bedeutet dass man sehr schlechte Umgangs-formen hat. Eine vorn offene Hose stand für die Unanständigkeit schlechthin. 

BLAUSTRUMPF
Als Blaustrumpf wurden im 19.Jahrhundert Frauen bezeichnet, die sich fürs Frauenwahlrecht und den Zugang zu Hochschulen einsetzten. Diese Bezeichnung war eher abwertender Natur. 

BLÜMERANT
Jemandem ist schwach, schwindelig zumute 

BRATKARTOFFELVERHÄLTNIS
Das Bratkartoffelverhältnis war ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine lockere Liebes-beziehung. Wahrscheinlich entstand der Begriff  im Ersten Weltkrieg für Zweckbeziehungen, in denen es den Männern eher um eine warme Mahlzeit als um Liebe ging. 
Nach dem zweiten Weltkrieg war der Begriff besonders populär zur Bezeichnung für die Beziehungen zwischen Witwen und heimgekehrten Soldaten, die in „wilder Ehe“ lebten, damit die Frauen nicht auf ihre Witwenrente verzichten mussten. 

BRAVEN MANN MARKIEREN
Um die 1920er, bedeutet durch gutes Benehmen  böse Absichten verschleiern. 

DASS MIR KEINE KLAGEN KOMMEN!
Ein Abschiedsatz  an eine oder mehrere Personen, die einen Spaziergang machen oder zu einem Fest gingen - ohne die Begleitung oder Aufsicht von Erwachsenen. Man befürchtet evtl. Klagen über schlechtes Benehmen. Noch heute ist dieser Spruch gebräuchlich, der wohl in den 20'er Jahren populär war, heute allerdings eher im scherzhaften Sinne benutzt wird. 

HENKELMANN
Das ist ein Blechbehälter, dessen Griff - der Henkel- ausschlaggebend für den Namen war. Manchmal wird der Henkelmann auch Düppen genannt. Mit ihm wurde früher das Essen verpackt, z.B. Suppen, Kartoffeln, Gemüse oder Soße und mit zur Arbeit genommen. Der Henkelmann wurde wohl zuerst von Grubenarbeitern benutzt, aber später war er die typische Brotdose der Arbeiter aller Art bis hin in die 50'er und 60'er Jahre. 

KNORKE
Knorke entstand in den 1920er Jahren im Raum Berlin und bedeutet soviel wie gut, ausgezeichnet, cool. 

NEPPEN
Jemanden übervorteilen, hereinlegen (von jiddisch: Gannef: Gauner). 

ONKELEHE
Bezeichnung für das Zusammenleben einer Witwe mit einem Mann, den sie nicht heiratet um ihre Rentenansprüche nicht zu verlieren.

SAUMSELIG
Bedeutet: Jemand ist säumig, nachlässig, langsam 

SCHESEN
Bedeutet eilen, hastig laufen (fr. la chasse, die Jagd)

SCHNAFTE und TÖFTE
“töfte“ oder „dufte“ von jiddisch: tov: gut, s. a. „knorke“

SCHNIEKE (SEIN)
Bedeutet soviel wie schön, elegant, geschmackvoll, schick (sein) 

SOMMERFRISCHE
Sommerfrische wird die Erholung der Städter auf dem Land bezeichnet, die sich vorzugsweise im Sommer dort aufhielten. Dabei handelte es sich natürlich vor allem um die Aristokratie und die Wohlhabenden des Bürgertums. Der Ausdruck Sommerfrische war bis hin zur Zwischenkriegszeit noch populär, gilt heute allerdings als veraltet. 

SPORNSTREICHS
Ein Ausdruck für sofort und geradewegs, ohne Zögern 

"Über die Wupper gehen" oder "der ist über die Wupper gegangen..."
bedeutet: Pleite sein, am Ende sein 
(Aus ca. 1880 - 1920: Das Amtsgericht in Wuppertal liegt auf einer Insel in der Wupper. Wenn also jemand pleite war und das beim Amtsgericht melden wollte, musste er über die Wupper gehen.) 
Eingesendet von: Dieter Kastel aus Wuppertal 
 


 
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