Wer Dinge aus den 20er,
30er und 40er Jahren sucht, wird feststellen, dass man auf Flohmärkten
und in den meisten Second-Hand-Shops schon lange nicht mehr wirklich fündig
wird.
Die einzige echte Alternative heißt:
Ebay
- das weltweite Internet-Auktionshaus.
Hier findet man Unmengen an Dingen. Besonders,
da man auch ausländische Auktionen im Zugriff hat. Hier sei im Besonderen
Nord-Amerika genannt, wo es schier unerschöpfliche Angebote zum Thema
20er, 30er und 40er Jahre zu geben scheint...
Kurzer Überblick:
1.) Die richtige Suche
2.) Wann und wie Bieten
3.) Sicherheit/Bewertungen
4.) Zwischen den Zeilen lesen
(im Stil von, etc…)
5.) Versandkosten
6.) Ebay USA - Das Paradies!?
a.)
Die "Landessprache"
b.)
Die Zeitverschiebung
c.)
Größenangaben bei Kleidung und Schuhen
d.)
Die Sache mit dem "Zustand"
e.)
Der "Reservepreis"
f.)
Versand nach Deutschland ("Shipping inside US only", Versandkosten, Zoll)
g.)
Militaria-Auktionen im amerikanischen Ebay
h.)
Bezahlung in $ USD: PayPal oder Western Union Money Order
1.) Die richtige
Suche
Das "A" und "O", das gesuchte Stück zu
finden, ist der richtige Suchbegriff. Ebay bietet hierzu verschiedene Möglichkeiten.
Es kann auch sinnvoll sein, täglich die "neu eingestellten" oder "bald
endenden" Angebote einer bestimmten Sparte zu sichten.
Bei der Suche hilft die gute alte Mengenlehre!
Ein Beispiel:
(wir suchen schwarze Glattlederdamenschuhe
(Pumps) in der Größe 39 aus den 30er Jahren)
Möglichkeit 1:
Wir schauen, ob wir eine Kategorie finden,
unter der dieser Artikel am wahrscheinlichsten von einem Anbieter eingestellt
würde.
Hier bieten sich im deutschen Ebay zwei Sparten
an:
- Kleidung & Accessoires > Damenschuhe
> Pumps
- Kleidung & Accessoires > Mode nach Jahrzehnten
> vor 1950
Nachteil: Ich muss immer noch alle Angebote
in den Sparten durchgehen.
Möglichkeit 2:
Suchkriterien eingeben. Um Treffer in Kategorien
auszuschließen, die mit Sicherheit nicht das Gesuchte enthalten (sondern
eventuell nur den Suchbegriff in der allgemeinen Beschreibung aufweisen),
beginnt man die Suche am Sinnvollsten erst, wenn man sich in einer Entsprechenden
Kategorie/Unterkategorie befindet.
Komplexe Sucheingabe für unser Beispiel:
*chuhe schwar* (Pumps,elegante,eleganter) (30er,1930er,alte,alter)
-Wildleder -Stof* -Herrenschuhe -Kinderschuhe
(als Trenner gelten Kommatas ( , ) bei ODER-Verknüpfungen
und Leerzeichen bei UND-Verknüpfungen)
Erklärung:
*chuhe = Platzhalter(*):
alle Wörter mit "chuhe" am Ende (also: "Schuhe" oder "Damenschuhe"
oder "Winterschuhe", etc.)
UND
schwar* = gesuchte
Farbe mit Platzhalter(*): also "schwarz" oder "schwarze" oder "schwarzer"
UND
(Pumps,elegante,eleganter)
= 1. Oder-Bedingung: entweder alle mit dem Wort "Pumps" oder mit dem Wort
"elegante" oder "eleganter"
UND
(30er,1930er,alte,alter)
= 2. Oder-Bedingung: (wie zuvor)
UND
-Wildleder =
1. Ausschluss-Bedingung(-): Wildleder soll nicht vorkommen
UND
-Stof*
= 2. Ausschluss-Bedingung(-) mit Platzhalter(*): Wörter die mit Stoff
beginnen sollen nicht vorkommen. (Stoffschuhe, etc…)
UND
-Herrenschuhe
= 3. Ausschluss-Bedingung(-)
-Kinderschuhe
= 4. Ausschluss-Bedingung(-)
Gefunden würde z. B.:
Eleganter schwarzer Damenschuh
aus den 30er Jahren
Man kann die Trefferquote noch erhöhen,
in dem man das Kästchen "in Artikel und Beschreibungen" anhakt (sinnvoll).
Dann wird auch der beschreibende Text durchsucht.
Es empfiehlt sich auch, mit den Suchbegriffen
zu experimentieren. Manchmal hilft es, wenn man die Suche allgemeiner hält,
oder weiter verfeinert, falls zu wenige oder zu viele Treffer angezeigt
werden. Auch kann die Suche unter Umständen über alle Artikel
Sinnvoll sein, wenn es sich um etwas handelt, das sich eventuell in mehreren
Kategorien "verstecken" könnte. Das hat den Vorteil, dass man Dinge
auch dort finden kann, wo sie keiner vermutet und dadurch die Konkurrenzbieter
reduziert, was sich wiederum positiv auf den Preis auswirken kann.
Alle brauchbaren Suchabfragen kann man als
Favoriten unmittelbar nach erfolgter Suche in seinem Browser abspeichern.
So kann man regelmäßig schauen, ohne jedes Mal die Suche neu
zu formulieren. Dafür sollte man aber noch die Sortierung nach
"neu eingestellte" Artikel ausführen und dann erst das Ergebnis als
Favorit speichern.
2.) Wann und wie Bieten (Die goldene
Regel)
Glaubt es einfach:
Je später man sein Maximalgebot abgibt,
desto günstiger der Auktionspreis.
(wenn man gewinnt - versteht sich...)
Frühes bieten "pusht" den Preis und animiert
andere zu bieten oder weiter zu bieten! Beobachten und spät zuschlagen
heißt die Devise! Alles andere ist Preistreiberei, was einige Verkäufer
auch gerne mal durch Bekannte, Freunde und Verwandte erledigen lassen…
Überlegt einfach, was es Euch maximal Wert ist. Schreibt Euch Tag
und Uhrzeit des Auktionsende auf und schaut 10 Minuten vor Ende wie die
Sache steht. Ist der Preis schon jenseits von Gut und Böse, lasst
es! Ist der Preis, den Ihr maximal dafür ausgeben wollt noch nicht
erreicht, kann man folgendes tun, um nicht andere immer wieder zum "Drüberbieten"
anzuheizen: Zuerst, kauft Euch eine (digitale) Stoppuhr!
Geht auf die Auktionsseite (die Ihr Euch natürlich
auch als Favoritenlink abgespeichert habt). Ganz wichtig: vorher schon
mal anmelden!! Dann versucht durch "neu laden" bzw. "aktualisieren" (Funktion
Eures Browser) zu erreichen, dass die Seite genau zu einem Zeitpunkt aktualisiert
wird, der möglichst genau auf einer glatten Minute erfolgt (gemeint
ist die angezeigte verbleibende Zeit). Das kann man üben, indem man
mal eine belanglose Auktion verfolgt, bei der man nicht bieten will. Schafft
Ihr es, dass die Seite z.B. die Zeit 0 Tage, 0 Stunden, 7Minuten und +/-
2 oder 3 Sekunden anzeigt, startet sofort die Stoppuhr (sobald Ihr die
aktuell verbleibende Zeit erkennen könnt). Optimal wäre natürlich
genau die glatte Minute zu treffen, was aber nicht immer gelingen wird.
Hat es nicht geklappt, versucht es wieder bei 6 Minuten, bei 5 Minuten
usw. (es wird Euch mit etwas "Übung" rechtzeitig gelingen). Nun wisst
Ihr relativ genau, wann die Auktion beendet wird. Nämlich in 5, 6
oder 7 Minuten (das müsst Ihr Euch merken, denn wenn die Stoppuhr
diese Minute anzeigt, ist das Auktionsende erreicht!). Der Countdown läuft!
Ihr könnt nun durch "neu laden" der Seite noch kontrollieren, ob die
verbleibende Zeit auf der Stoppuhr wirklich synchron läuft.
(Beispiel: gestartet bei ca. 7 Minuten, nach
"neu laden" zeigt die Seite noch verbleibende 5 Min. 10 Sek., Eure Stoppuhr
sollte also zeitgleich ca. 1 Min. 50 Sek. gelaufen sein.) Kleine Abweichungen
könnt Ihr ja "im Kopf" mit einrechnen.
Ca. 1 oder 2 Minuten vor Ende gebt Ihr Euer
Maximalgebot ein und bietet. Das Gebot ist aber jetzt noch nicht abgegeben!
Es erscheint immer erst eine Bestätigungsseite, wo Ihr abermals das
Gebot bestätigen müsste. Diesen Knopf klickt Ihr erst ca. 20
Sekunden vor Ablauf der Auktion. (Beispiel: gestartet bei ca. 7 Min., Gebot
endgültig bestätigen bei 6 Min. 40 Sek.) Das sollte reichen,
wenn die Ebay-Server nicht außergewöhnlich überlastet sind
(kann zu Stoßzeiten wie zur vollen Stunde am Wochenende passieren…).
Je nach Nervenstärke könnt Ihr auch etwas eher (10 Sekunden sind
was für Zocker!) oder später das Gebot absetzen. In jedem
Fall wird Euch keiner mehr bewusst überbieten können! Wer mal
darauf achtet, wird feststellen, dass viele bereits so oder ähnlich
verfahren. Oft beginnen sich die Gebote erst in den letzten 5 Minuten zu
überschlagen.
Natürlich, wer genug Geld hat und das
Teil unbedingt haben will, geht natürlich auf Nummer sicher, um von
Anfang an den Mitbietern zu zeigen, wo der Hammer hängt - gesetzt
den Fall, er gibt genug ein um nicht doch noch Sekunden vor Ende unbemerkt
von einem anderen überboten zu werden… das Ergebnis kann allerdings
teuer werden!
3.) Sicherheit/Bewertungen
Kauft nichts für viel Geld bei Verkäufern
mit wenigen (0 bis 20) Bewertungen! Es sei denn, Ihr könnt den Artikel
selber abholen, er willigt ein gegen Nachnahme zu versenden oder er erklärt
sich bereit die Kaufabwicklung über den Ebay-Treuhandservice vorzunehmen
(vorher mal fragen, wer ablehnt, könnte was im Schilde führen!).
Auch mehr Bewertungen taugen nichts, wenn nur Artikel zu "Cent-Beträgen"
verkauft wurden. Schaut also vorher genau nach, für was und für
wie viel der Verkäufer seine Bewertungen erhalten hat! Die Zahl der
Betrüger nimmt ständig zu - leider ist das so. Die absolute Sicherheit
gibt es leider nicht.
Und noch ein Wort zu "Power Sellern": Diese
Verkäufer stellen oft große Mengen an Artikeln ein. Daher ist
es leider häufig so, dass sich der Emailkontakt auf eine Standardzahlungsaufforderung
beschränkt. Weitere Konversation gestaltet sich darüber hinaus
oft schwierig. Klar, wenn täglich zig Artikel zu bearbeiten sind.
Bei Problemfällen ist dies ausgesprochen ärgerlich. Auch der
Versand erfolgt meist schleppend. Das muss nicht zwangsläufig so sein,
ist aber leider unsere Erfahrung…
4.) Zwischen
den Zeilen lesen (im Stil von, etc…)
Gerade bei Kleidungsangeboten aus den 20er,
30er und 40er Jahren ist Vorsicht geboten. Oftmals wird versucht, mit Formulierungen
wie "im Stil", "Retro", "wie in den 20er (30er, 40er) Jahren", "bin mir
nicht sicher, müsste aber so und so alt sein", "weiß nicht,
ob es ein Original ist", "ist nicht mein Sammelgebiet, kenne mich da nicht
aus", darüber hinweg zu täuschen, dass es sich nicht um Originale
handelt. Also unbedingt skeptisch sein und zwischen den Zeilen lesen. Auch
die Aussage "von Oma/Opa" hat mittlerweile nichts mehr zu bedeuten. Hier
müsste es dann schon von der Uroma bzw. vom Uropa sein. Und es wird
entsetzlich viel 50er/60er Jahre Material als älter angeboten. Gerade
bei Schuhen und Kleidung ist dies oft nur schwer "aus der Ferne" zu beurteilen.
5.) Versandkosten
Ein leidiges Thema! Dass jemand nur die tatsächlichen
Portokosten verlangt, ist die rühmliche Ausnahme. Aber es gibt
sie noch - selten. Leider kommt es immer häufiger vor, dass "Versandkosten"
verlangt werden. Hiermit versucht man das Porto, Verpackunsmaterial, Verpackungsaufwand
und sogar das "zur Post bringen" zu rechtfertigen (indirekt kann man aber
ruhig unterstellen, dass sich hiermit so mancher die Ebay-Gebühren
für seine Auktionen, die ja nicht mehr wie früher auf den Käufer
abgewälzt werden dürfen, wieder hereinholt). So kann es
passieren, dass sich z.B. die Verlangten 7 Euro Versandkosten für
eine Kleinigkeit letztendlich als 1,44 Briefmarke auf einem zum x-ten Male
wieder verwendeten Umschlag entpuppen. Da kommt Freude auf! Aber in der
Bewertung darauf aufmerksam machen? Pustekuchen - mit 100%iger Sicherheit
wurde vom Verkäufer noch nicht bewertet! Wetten? Und somit gibt ein
negatives Feedback garantiert eine negative "Rachebewertung". Also lässt
man es wahrscheinlich lieber… Clever, diese Verkäufer! Ein häufiges
Argument bei Rückfragen: "Man hat sich ja schließlich mit den
Versandkosten (wenn die Versandkosten in der Auktion bereits "angedroht"
wurden) bei seinem Gebot einverstanden erklärt!". Ja, aber nicht mit
dem Einbehalt mehrere Euros für die "Dienstleistung am Kunden", den
Artikel auch zu verpacken und zu versenden! Sollte das nicht, wenigstens
bei "Privatkäufen", selbstverständlich kostenlos sein? Aber lassen
wir das… Schließlich kann man sich damit trösten, dass man im
Falle von Flohmarktbesuchen ja schließlich auch Fahrtkosten und Zeitaufwand
hat (und womöglich das Gesuchte nicht mal findet), was einem ja beim
Ebaykauf erspart bleibt…
6.) Ebay USA
- Das Paradies!?
Wer schon mal auf Ebay.com
einen Blick riskiert hat, wird feststellen, dass gerade im Bereich "Clothing,
Shoes & Accessories > Vintage" ein schier unerschöpfliches Vorkommen
an entsprechenden Artikeln herrscht. Im Vergleich zum Deutschen Ebay kann
man getrost mit dem Faktor 10 an Treffern rechnen. Wow!
Allerdings gibt es ein paar Dinge/Besonderheiten,
die unbedingt zu beachten sind:
a.) Die "Landessprache":
Zu allererst sollte man über gute Englischkenntnisse
verfügen. Schließlich muss man wissen, wonach man sucht, die
Artikelbeschreibung verstehen, und auch in der Lage sein, mit dem Verkäufer
in der Landessprache Kontakt aufnehmen zu können.
b.) Die Zeitverschiebung:
Leider enden die meisten Auktion auf Grund
des Zeitunterschiedes zu einer Zeit, die für Europäer als unmenschlich
zu bezeichnen ist… Nämlich überwiegend in den frühen Morgenstunden
zwischen 2 und 4 Uhr! Damit dürfte für viele die unter Punkt
2.) "Wann und wie Bieten" vorgeschlagene Vorgehensweise bei der Abgabe
von Geboten ausscheiden. Es sei denn, es macht einem nichts aus, mal eben
in der Nacht aufzustehen und den PC anzuschmeißen… Wer das nicht
will, sollte sich überlegen, ob er eines der im Internet anzutreffenden
kostenpflichtigen Bietprogramme nutzen möchte… Dazu wollen und dürfen
wir hier nicht raten und auch nicht näher eingehen, da diese Praxis
seitens Ebay untersagt ist. Warum wohl…? Siehe ebenfalls Punkt 2.) ;-)
c.) Größenangaben
bei Kleidung und Schuhen:
Am sichersten ist immer, wenn der Verkäufer
wichtige Maße in Inch angibt.
Gängig ist "waist" (Taillenumfang, halb
oder ganz), "bust", "chest" (Brustumfang), Armlänge, Beinlänge
(innen und/oder außen) und Rückenbreite und -länge.
Bei Schuhen empfiehlt sich die innere Sohlenlänge,
wenn Sie (besonders bei hohen Damenschuhen) mit einem aufliegenden flexiblen
Maßband gemessen wurde. Wenn keine Angaben gemacht wurden, fragt
vorher nach!
Neben den modernen Kleidungsgrößen
XS, S, M, L, XL und XXL, die mit den uns bekannten Angaben übereinstimmen,
werden gerade bei alten Kleidungsstücken andere Größenangaben
benutzt.
Achtung! Wer sich für amerikanische Uniformen
aus der Zeit des 2. Weltkriegs interessiert, muss wissen, dass hier nochmals
anders Größenangaben gelten. (Tabelle hierzu siehe unter "Militaria-Auktionen
im amerikanischen Ebay")
Konfektionsgrößen
Vergleichstabelle USA / GER
|
Damenkleidung |
Kleider
Kostüme
Blusen |
USA |
30 |
32 |
34 |
36 |
38 |
40 |
42 |
44 |
USA |
6 |
8 |
10 |
12 |
14 |
16 |
18 |
20 |
GER |
34 |
36 |
38 |
40 |
42 |
44 |
46 |
48 |
Strümpfe |
USA |
8 |
8.5 |
9 |
9.5 |
10 |
10.5 |
11 |
|
|
GER |
0 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
|
Schuhe |
USA |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
|
GER |
35 |
36 |
37 |
38 |
39 |
40 |
41 |
42 |
Herrenkleidung |
Anzüge |
USA |
|
36 |
38 |
40 |
42 |
44 |
46 |
48 |
|
GER |
|
46 |
48 |
50 |
52 |
54 |
56 |
58 |
Hemden |
USA |
|
14 |
14.5 |
15 |
15.5 |
16 |
16.5 |
17 |
|
GER |
|
36 |
37 |
38 |
39/40 |
41 |
42 |
43 |
Schuhe |
USA |
|
6.5 |
7.5 |
8.5 |
9 |
10 |
10.5 |
11 |
|
GER |
|
39 |
40 |
41 |
42 |
43 |
44 |
45 |
Kinderkleidung |
Kleidung |
USA |
|
3 |
4 |
5 |
6 |
6x |
|
|
|
GER |
|
98 |
104 |
110 |
116 |
122 |
|
|
Schuhe |
USA |
|
9 |
10 |
12 |
13 |
01 |
02 |
03 |
|
GER |
|
25 |
27 |
29 |
30 |
32 |
33 |
34 |
|
US und englische Maßeinheit ist inch (1
inch / in. = 2,54cm) oder foot (1 foot / ft. = 30,48cm). Inch-Werte werden
nicht als Kommazahl sondern als Brüche angegeben (7 1/4 inch = 18,415cm).
Bei Hüten (Kopfgröße) wird nicht wie in Deutschland der
Umfang angegeben, sondern der Durchmesser (Hutgröße 7 1/4 in.
bedeutet 18,415 * Pi = 57.85 also eine Hutgröße 58).
d.) Die Sache mit dem "Zustand":
Eine wichtige Erkenntnis, die noch einer Erklärung
bedarf, ist der offensichtliche Unterschied in der Zustandsbeurteilung
von Dingen. Der eher "pingelige" deutsche Käufer wird oft erschreckt
sein, was ein Amerikaner oder Engländer alles noch so als guten Zustand
angibt. Dies scheint ein kulturelles Problem zu sein… Es gibt gewisse Begrifflichkeiten,
mit denen von Amerikanern oder Engländern übereinstimmende Zustandsangaben
gemacht werden. Diese klingen grundsätzlich alle im ersten Moment
einmal gut, aber bei genauerer Betrachtung werden die Unterschiede deutlich.
Die Aussage "good condition" legt die Vermutung nahe, der Gegenstand wäre
noch gut erhalten. Aber - "gut" ist nicht gleich "gut". Denn man muss,
wie immer im Leben, diese Aussage zuerst einmal in Relation setzen.
Dann klingt es schon anders. Fangen wir mal mit dem Begriff für ein
wirklich "top" erhaltenes Sahnestückchen an:
Dieses wird man mit "mint condition" bezeichnen.
Eine erste Abstufung ist da schon "near mint". Gefolgt von "exellent" geht
es dann zu "very good". Erst jetzt würde man von "good condition"
sprechen. Dann gibt es noch "fair condition" (hier reden wir aber bereits
über Müll oder bestenfalls noch über ein sogenanntes "Belegstück").
Alles klar?
Der Amerikaner/Engländer neigt auch zu
Verharmlosungen. Aussagen wie "slightly mothing" (Mottenlöcher beliebiger
Größe und Anzahl), "some mothing"(dito), "slight discoloration"
(fette Schweißränder, Ausbleichungen, Flecken, die nie und nimmer
rausgehen, etc.) oder "minor damages" (Beschädigungen wie Risse, Löcher,
etc.) sollten immer zumindest eine genauere Nachfrage vor einem Gebot nach
sich ziehen! Das schützt (eventuell) vor größeren Enttäuschungen!
Ach ja, ein allerdings auch in Deutschland beliebter Trick ist die Versicherung/Vermutung,
dass der oder die Flecken ganz bestimmt in der chemischen Reinigung heraus
gehen. Man hat es nur noch nicht gemacht/versucht, um die Entscheidung
dem Käufer zu überlassen bzw. den "unberührten" Originalzustand
nicht zu „verändern“!? Wie nett - vergesst es! 50 bis 80 Jahre alte
Flecken, welcher Art auch immer, bringt keine chemische Reinigung der Welt
mehr raus! Da hilft, wenn überhaupt, nur noch das Retuschieren mit
Stoffmalfarbe…
e.) Der "Reservepreis":
Eine weitere Besonderheit ist der aus dem deutschen
Ebay unbekannte "Reserve Preis".
Diesen erkennt man daran, dass hinter der
aktuellen Gebotssumme ein Hinweis "Reserve not met" erscheint. Das
bedeutet, der Verkäufer hat verdeckt eine Summe X eingegeben, unter
der er nicht bereit ist, den Artikel abzugeben. Selbst, wenn Du der Höchstbieter
bei Auktionsende sein solltest, muss (und wird in der Regel) der
Verkäufer den Artikel nicht an Dich abgeben, wenn der Reservepreis
nicht erreicht wurde. Willst Du den Artikel ersteigern, muss erstens Dein
Gebot führen (logo) und der Reservepreis entweder erreicht, oder,
bereits durch andere und letztendlich durch dich, übersteigert worden
sein. Du kannst den Reservepreis nur knacken, wenn Du unmittelbar mit Deiner
Gebotsumme auf oder über dem Reservepreis liegst. In diesem Fall wird
die führende Gebotssumme direkt auf den Reservepreis springen. Der
eventuell darüber liegende Puffer wird natürlich erst verbraucht,
wenn wieder ein anderer darüber bietet (wie bekannt). Wenn Du nur
einen anderen Bieter mit Deinem Gebot überbietest, den Reservepreis
aber nicht erreichst, wird Dein Gebot nur um einen Erhöhungsschritt
über dem letzten Höchstbieter liegen. Eine unangenehme Sache…
Der Sinn ist einerseits dem Verkäufer die Sicherheit zu geben, seinen
Mindestwunschpreis zu bekommen, andererseits dürfte es auch verhindern,
dass der Verkäufer es nötig hat (wie so oft im Ebay zu vermuten)
den Auktionspreis durch Bekannte im Vorfeld hochzutreiben. Zusätzlich
bringt es dem Verkäufer oftmals eine höhere Zahl an Geboten (da
viele versuchen, sich an den Reservepreis „heranzutasten“), was wiederum
den Artikel attraktiv erscheinen läst. Besonders wenn man cleverer
Weise den Startpreis sehr niedrig ansetzt (kann man ja in dem Fall beruhigt
machen).
f.) Versand nach Deutschland
("Shipping inside US only", Versandkosten, Zoll):
Die nächste echte Hürde ist: Wie
bekommt man den Artikel nach Deutschland?
Zuerst einmal sollte man überprüfen,
ob der Verkäufer nach Deutschland verschickt. Weltweit und Europa
ist also kein Problem für uns. Anders sieht es aus, wenn er ausdrücklich
"Will ship to US only" angibt. Oft hilft eine freundliche Anfrage vor Gebot,
ob er nicht ausnahmsweise bereit wäre den Artikel auch nach Deutschland
zu versenden. Da der Versand "US only" ein Standardwert ist, der oft einfach
auch beim Einstellen des Artikels nicht beachtet wird, kann es gut möglich
sein, dass ein Verkäufer zustimmt.
Die Versandkosten sind oft recht hoch (gerade
bei Airmail-Paketen). Ein paar Schuhe oder ein Kleid sollte man immer
mit ca. 20 USD "shipment" einkalkulieren. Es geht auch billiger, aber auch
teurer. Das liegt meist daran, dass es in den USA auf Grund der Infrastruktur
(ein weites Land) oft nicht an jeder Ecke eine Postfiliale gibt. So werden
oft "Rundum-Sorglos-Pakete" versandt. Das bedeutet, man kauft vorgefertigte
Kartons, und lässt sich diese auch gerne vom Postdienst zuhause (in
der Pampa) abholen! Das kostet natürlich alles extra… Auch haben wir
erfahren, dass es Abkommen zwischen "Vielversendern" und einem Postservice
geben kann, bei dem der Versender bis zu 50% der ausgewiesenen Portokosten
als Prämie erhält! Auch nicht schlecht… Obwohl also z.B. 26 $
Porto auf dem Paket kleben(!) hat der Versender nur 13 $ bezahlt! Damit
muss man (leider) leben. Eine Paketversendung auf dem "Landwege" lohnt
sich eigentlich nur bei schweren Sachen wie Büchern, etc. Aber dann
wartet man ohne Probleme 4-6 Wochen auf die Artikel - und wer will das
schon? Airmail dauert in der Regel nur 3-7 Werktage (immer vorausgesetzt,
es geht ohne Probleme durch den Zoll, wobei wir schon beim nächsten
Punkt wären…).
Der liebe Zoll:
Um es vorweg zu nehmen: tabu sind Dinge, die
Teile von, oder generell artengeschützte Tiere betreffen. Hier seien
nur die häufig anzutreffenden Schuhe aus Kroko-, Echsen- oder Schlangenleder
genannt. Selbst kleine Applikationen können einem zum Verhängnis
werden. Wird der Zoll aufmerksam, kann es richtig teuer werden. Dass das
gute Stück konfisziert wird, versteht sich von selbst… also besser
nicht.
Vom Versand ausgeschlossen sind auch Waffen/Munition
und brennbare oder explosive Stoffe (hierzu gehören auch Streichholzschachteln/-heftchen
oder z.B. solche auf den ersten Blick harmlose Dinge, wie Druckluftpatronen
in Sodaspendern). Und Pakete werden fast immer geöffnet - denkt daran!
Ansonsten kassiert der Zoll bei allen Waren,
die entweder einen Warenwert bei kommerziellen Sendungen von 22 Euro übersteigen
(diese Summe gilt inklusive der Versandkosten!!) oder 45 Euro übersteigen,
wenn als Geschenk deklariert. Mit anderen Worten: Zollfrei sind Warensendungen
bis ca. 20 Euro (inklusive Versandkosten) und Geschenksendungen bis ca.
40 Euro (ohne Versandkostenanteil).
Auch die Höhe der Zollabgaben kann variieren.
Diese sind abhängig von der Warenart, etc. Unserer Erfahrung nach
bewegen sie sich inklusive der Zölle, Einfuhrsteuern und Umsatzsteuern
um die 30%. Die genauen Grenzwerte und Gebühren kann man aber auf
den Internetseiten des Zolls erfahren. Also, nagelt uns bitte nicht auf
den Cent genau fest. Daher bitte beachten: alle Angaben natürlich
ohne Gewähr!
g.) Militaria-Auktionen im
amerikanischen Ebay:
Wer gerne mal eine US-Uniform aus der Zeit
bis 1945 haben möchte, wird im deutschen Ebay nur sehr, sehr selten
fündig werden. Auch die Komplettierung einer solchen ist bei dem Angebot
in Deutschland extrem Zeitaufwendig. Anders im amerikanischen Ebay. Hier
gibt es eine Fülle von Angeboten unter "Collectibles > Militaria >
WW II (1939-45) > United States"…
Problem Nr. 1:
Es kann passieren, dass Du anstatt der Artikelseite
oder Übersicht nur eine Meldungsseite angezeigt bekommst, auf der
Ebay sein Bedauern ausdrückt, Dir leider diese/n Artikel nicht anzeigen
zu können/wollen/dürfen, da er gegen in Deinem Lande geltendes
Recht verstoßen könnte. Dies hat durchaus seine Berechtigung
bei diversen Gegenständen aus dem 3. Reich, die in den USA recht vorbehaltsfrei
angeboten werden (dürfen). Warum Ebay jedoch diese Restriktionen auch
auf Militaria-Angebote aus den USA ausweitet, kann nur daran liegen,
dass Sie technisch nicht in der Lage sind, dieses genauer einzugrenzen.
Allerdings vollzieht Ebay diesen Vorbehalt recht halbherzig. Es wird nämlich
lediglich (…unsere Erfahrung…) die eingestellte Sprache Deines Browsers
abgeprüft (so z.B. beim Microsoft Internet Explorer). Da diese in
der Regel irgend etwas mit "DE" für Deutsch sein wird (was bei der
Installation der Browsersoftware oft automatisch voreingestellt ist), blockt
hier der Ebay-Server den Zugang zur Seite. Ergo benötigt man einen
Browser mit der "Language"-Einstellung "EN". Hier bietet sich der
kostenlose Firefox-Browser von Mozilla an: http://www.mozilla.org/products/firefox/all.html
Der Download ist ca. 5 MB groß. Sinnvoller
weise wählt man aus den zur Verfügung stehenden Sprachen die
englische aus, sonst bringt es nichts. Nach der Installation des Browsers
sollte es funktionieren… pst - aber nicht weiter sagen!
Problem Nr. 2:
Die Größenbezeichnungen.
Anders als bei den Zivilkleidungsgrößen
werden die Militärgrößen einmal mit S, R, oder L
(Small = klein,
gedrungen, Regular
= normale Statur, Large
= übergroß) und mit einer Größenzahl angegeben. Bei
den Herren ist dies bei Jacken der Brustumfang in Inch. Eine 40R wäre
demnach eine normale Länge mit 102cm (40 x 2,56) Brustumfang. Hosen
werden mit der Bundweite und Beinlänge in Inch angegeben. Z.B. 32x30
bedeutet 32 Inch waist (Bundweite) und 30 Inch Beinlänge. Hemdengrößen
werden oft nur durch Kragenweite (z.B. 16 1/2 = Kragengröße
42) definiert.
Beachte - bei den Damen werden Jacken und Kleider
nach folgender Tabelle aufgeschlüsselt:
WWII Größe
|
dt.Größe (ca.)
|
8
|
32
|
10
|
34
|
12
|
36
|
14
|
38
|
16
|
40
|
18
|
42
|
Zusätzlich wie bei den Herren eventuell auch
S, R, L
Am besten sind auch hier immer gemessene Längenangaben,
da zum einen viele Uniformen Schneideranfertigungen (besonders bei Offizieren)
ohne Größenangaben sind, oder im Laufe der Jahrzehnte so gut
wie immer schon mal irgend jemand Abänderungen an den Kleidungsstücken
vorgenommen hat (oftmals enger gemacht, Hosen meist zu kurz!). Leider fehlen
auch viele Etiketten oder sie sind unleserlich geworden. Achtung
vor Etikettenschwindel! Ein leserliches Etikett verrät eine Menge.
Nicht nur die Größe, sondern auch das Ausgabedatum sowie eine
offizielle Identifikationsnummer. Zeigt der Verkäufer solch ein Etikett
auf einem Bild, kann man 99%ig sicher sein, ein Original zu bekommen
(abgesehen von den zum Teil perfekt gemachten Repros, die leider auch Kopien
dieser Etiketten aufweisen). Andererseits sollte einem das Fehlen solcher
("leider keine Etiketten mehr vorhanden") immer zu großer Vorsicht
mahnen! Grund: viele Uniformschnitte wurden auch noch weit bis in die 70er
Jahre oder gar bis heute beibehalten. Auf einem Bild sind die Unterschiede
oft nicht erkennbar, da es meist nur ein anderes Material (synthetische
Stoffe/Zusätze) ist, eine andere Farbenuance oder der Schnitt kleine
Änderungen aufweist, die so nicht auffallen.
h.) Bezahlung in $ USD: PayPal
oder Western Union Money Order
Nachdem es auch für deutsche Ebay-Mitglieder
die Möglichkeit gibt, PayPal.de
zu nutzen, ist es ein Einfaches über Kreditkarte oder Banküberweisung
mit Paypal im amerikanischen Ebay zu kaufen. Eine Anmeldung ist recht einfach
und bietet für den Käufer eigentlich nur Vorteile.
Da die Gebühren (es handelt sich hier
um ca. 3-5% der Summe) beim Bezahlen dem Verkäufer angelastet werden,
lehnen leider nicht wenige US-Verkäufer diesen Zahlungsverkehr ab.
Leider gibt es nicht die Möglichkeit der direkten Banküberweisung,
bzw. sie wäre unverhältnismäßig kostspielig. So bleibt
in solchen Fällen nur die Bezahlung mit einer so genannten "Money
Order". Hierbei handelt es sich um einen Check, der von z.B. "Western Union",
also Bidpay.com, an den Käufer
per Post gesendet wird. Hier hat nun der Verkäufer den Vorteil, dass
die Gebühren der Käufer bezahlt. Und die sind ordentlich und
gestaffelt nach der Höhe des Betrags. Ein weiterer Nachteil ist, dass
das Geld erst nach ca. 1 - 2 Wochen beim Verkäufer ankommt, bzw. vom
ihm eingelöst wird. Solange wird man auf den Versand warten müssen…
Und man benötigt natürlich eine Kreditkarte, die auch nicht gebührenfrei
ist.
So, wen dies alles nun noch immer nicht abgeschreckt
haben sollte, dem wünschen wir viel Erfolg beim Suchen, Finden und
Bieten. Mögen Euch die Gangster und Halsabschneider dieser Welt bei
Euren Käufen gnädig sein! In diesem Sinne: 3-2-1 Deins!
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