Handarbeiten sind zwar etwas aus der Mode
gekommen, aber nichtsdestotrotz gibt es nun einmal einige Dinge, die man
nur selten finden kann und wo es sich lohnt, selber mal die Hand anzulegen
und seine Geschicklichkeit zu beweisen. In einem alten Modemagazin habe
ich diese nette Anleitung zur Herstellung von farbenfrohen Anstecksträußchen
gefunden, die auf einfache Weise, neue Akzente setzen und die bestehende
Gaderobe aufwerten können. Vielleicht hat ja der eine oder andere
Lust, es mal selber auszuprobieren.
"Aus buntem Filz"
Farbenfrohe Anstecksträußchen für Kleid, Kostüm
und Mantel, die nun einmal als Ergänzung zum Anzug der gut angezogenen
Frau gehören, lassen sich aus buntem Filz leicht herstellen. Auch
ohne Kunstfertigkeit kann sie jeder selbst arbeiten nach den ausführlichen
Anleitungen, die nachstehend gegeben sind.
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Für die Chrysanthemen Abb. I,
die in beliebiger Farbe gearbeitet werden können, sind gerade Filzstreifen
- etwa 5 cm breit, 45 cm lang – erforderlich.
Sie werden an einer Längsseite zu schmalen Blättern eingeschnitten,
am anderen Rand mit kleinen Stichen eingereiht (a),
fest um die Blütenmitte, die aus einem 1 ½ cm breiten, 10 cm
langen Filzstreifen von gleicher Farbe besteht, der an einem Rande etwa
1 cm tief eingeschnitten und festgerollt wird.
Die Blüten kann man in beliebiger Größe herstellen,
die Breite und Länge ist dementsprechend zu verändern. |
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Aus Blüten in den verschiedenartigsten Farben ist das Sträußchen
Abb. II zusammengestellt.
Für jede Blüte ist ein 2 cm breiter, 24 cm langer gerader
Filzstreifen erforderlich, der in 1cm tiefe Stehfältchen zu legen
ist, die innen dicht zusammengefasst werden (b).
Die Seitenränder näht man mit überwendlichen Stichen
zusammen. Als Blütenmitte wird ein linsengroßes, abstechendes
Filzstück aufgenäht. |
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Die Stiele aus grünem Filz sind, wie unter I
gezeigt, herzustellen und die Blüten etwa 3 cm vom Ende entfernt
anzunähen. |
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Für das Sträußchen Abb. III
sind die Blüten nach h aus verschiedenfarbigem Filz zuzuschneiden
und für die Mittelteile ausgezähnte Rundteile (Vorzeichnung an
h angegeben) aus abstechendem Filz.
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Beide Blütenteile werden mit einem schmalen durchgezogenen
Filzstreifen zusammengehalten (i), der dann
am Stil befestigt wird.
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Ganz leicht herzustellen ist das Sträußchen
Abb. IV, das aus hellgelben und orangefarbenen
Blüten besteht, aber auch ganz bunt sein kann.
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Man schneidet für die Blüten nach d
je eine kreisförmigen Teil zu, der längs der Bruchlinie umgelegt
und dann – der kleinere Teil innenliegend – zur Hälfte zusammengefaltet
wird. In diesem Kniff ist der Stil anzunähen. Die äußere
Hälfte des Kreisteils biegt man nach außen um (c).
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Mit Abb. V ist ein Sträußchen
gezeigt, dessen Blüten aus zwei kreisrunden Teilen bestehen. Die Schnittform
ist mit e gegeben.
Längs der Linie wird bis zum Mittelpunkt ein Einschnitt ausgeführt
und der Blütenteil nach f
zu zwei Tüten zusammengenäht.
Zwei solcher Teile werden unten an den Spitzen zusammengenäht
und am Stiel befestigt. Oben in der Mitte fasst man sie mit einigen Stichen
zusammen und bringt als Staubgefäße fünf oder sechs mit
Wolle genähte Knötchen an. |
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Mit Abb. VI und VII
sind einzelne Blüten gezeigt, die ebenfalls für kleine Sträußchen
geeignet sind.
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Für die Blüte Abb. VI sind
vier herzförmige Blütenblätter nach
g zuzuschneiden. Besonders hübsch wirkt es, wenn für zwei
ein etwas dunklerer Ton gewählt wird. Man faltet die Blütenblätter
an der Spitze leicht ein und hält sie mit einigen Stichen zusammen.
Als Kelch beseitigt man zusammen mit dem Stiel einige kleine Blättchen
aus oben zugespitzten grünen Filzstreifen. |
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Für die Blüte und die Knospe Abb.
VII sind gerade 2-2 ½ cm breite Filzstreifen an einem Längsrand
ganz schmal zuzuschneiden (k), am anderen
Rand einzureihen und zur Blüte – ähnlich wie bei Abb.
I beschrieben – zusammenzunähen oder für die Knospe gerollt
zusammenzunähen.
Den Kelch ergibt ein 1cm breiter, grüner Filzstreifen, der ebenfalls
schmal eingeschnitten wird. |
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(Quelle: Deutsche Modenzeitung, Heft 22, 48.
Jahrgang 1939, Seite 680)
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