Alltag unterm Hakenkreuz:


Wir wollen hier an Beispielen aufzeigen, wie es die Nationalsozialisten verstanden, den Menschen ihre Ideologien und Absichten einzuimpfen und wie sich der spätere Kriegszustand auf das Alltagsleben in Deutschland auswirkte.
Es ist uns bewusst, dass wir dieses komplexe Thema nur anreißen - es erscheint
uns aber notwendig, im Zusammenhang mit dem Interesse für eine Zeitspanne,
welche den Nationalsozialismus hervorbrachte, hierzu eine deutliche, ablehnende
Haltung zu bekennen.

 
30. Januar 1933. Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht.

In Deutschland wird sich das Leben für die Menschen dramatisch verändern. Es werden so unfassbare Dinge geschehen, wie der Holocaust und ein zweiter Weltkrieg. Noch erkennen viele nicht die Absichten und die Gefahren, die von Adolf Hitler und seinen Anhängern ausgehen ...


 

Die "Volksgemeinschaft"


KDF
"Kraft durch Freude - auch Du kannst jetzt reisen!" 

Eine "Reisesparkarte" ermöglichte es dem Arbeiter, an subventionierten Urlaubsfahrten teilzunehmen. Der propagandistisch geschickt inzenierte Beginn des Massentourismus sollte Klassengegensätze und Unzufrieden- heiten überlagern ohne jedoch an den bestehenden Sozialverhältnissen etwas zu ändern.

Alte Kofferaufkleber zum downloaden:
http://www.vintagelabels.org/ImageGalleries.htm
http://www.lots-of-lots.com/newpage2b.htm


 
"NS-Frauen Warte", 
eine Zeitschrift mit Tipps zu Haushalt, Mode, Volkstum, Kinderpflege ...
Es wird das gewünschte NS-Frauenbild vermittelt.

(Man bemerke die typische Familienkonstellation: zwei(!) Jungen, ein Mädchen. Dahinter steckt selbstredend die Botschaft: Soldaten braucht das Land.)

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"Kampf gegen Hunger und Kälte"
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Das Winterhilfswerk (WHW) wurde im Herbst 1933 als soziale Hilfsorganisation gegründet zur zusätzlichen Hilfe von bedürftigen "Volksgenossen". Die Durchführung erfolgte durch das NSV (NS-Volkswohlfahrt) mit Unterstützung der NSDAP. Die Mittel wurden durch freiwillige Lohnabzüge, Lebensmittelspenden an den "Eintopfsonntagen"  und durch den Verkauf von WHW-Losen und kleinen Sammelobjekten aufgebracht.  (Sammelobjekte als Link am Bild)

Durch das WHW wurden insgesammt 1,9 Mrd. RM gesammelt.


 

Man konnte sich wieder etwas leisten
(Mach einen Schaufensterbummel)
Hier geht's zum Bummeln
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Es war zu ahnen!
(Vorbereitung auf den Krieg)


Die "deutsche 
Volksgasmaske - VM37"
von 1937

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"Praktische" Hinweise zum Verhalten bei Luftangriffen und Gasalarm vermittelt dieses Heftchen von 1938

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1. September 1939 - Krieg!


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Plakat für die Verdunklungs-Kampagne um 1940
(Luftangriff-Schadenformular
als Link am Bild)
...............

Aus "Der Propeller", Werkzeitung der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke A.G., von 1939.
Hören Sie eine 
Luftlagemeldung:
Download im RealPlayer-Format
Hören Sie "Geisterstimmen":
Download im RealPlayer-Format
Die im Volksmund als  "Geisterstimmen" bezeichneten Überlagerungen des Reichsrundfunks durch Antikriegspropaganda wurden während des 2. Weltkrieges von Widerstandsgruppen mit geheimen Störsendern erzeugt.

 
 

Die Jugend wird für den Krieg begeistert:
(Spiele - Bücher - Heldentum)


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Kriegsspiel von 1940

Hier konnten die Kleinen (und Großen) ohne Gefahr gegen England fliegen. Auf den "besonderen pädagogischen" Wert wird in der Anleitung hingewiesen. 
(Link am Bild)

 
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Unzählige Kriegsgeschichten erschienen, durch die den Jugendlichen das "Abenteuer Krieg" schmackhaft gemacht wurde. Auf der letzten Umschlagseite befand sich oft ein Aufruf zum Eintritt in die geschilderten Waffengattungen.
(Link am Bild)

 
 

Alles Verwenden - nichts verschwenden!

Hören Sie:
Download im RealPlayer-Format
Wir sind im Krieg

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Mit Beginn des Krieges setzte sofort eine Rationierung von Rohstoffen ein. Wichtige Güter des Alltags wurden immer häufiger nur noch durch zugeteilte Karten erhältlich. Sogenannte "Ersatzstoffe" traten an die Stelle wertvoller Rohstoffe. Neue Kochrezepte machten aus der Not eine Tugend und propagierten die schlichte, nahrhafte Küche ...
Mehr zu
Kleiderpunkten
hier ...

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Die Swing-Jugend

(Mehr zum Thema: Bild anklicken)
Hamburger "Swing-Heinis"

 
 
Literaturhinweise:
Diner, Dan: 
          Verkehrte Welten. Amerikanismus in Deutschland, 
          Frankfurt/M. 1993.
Klinkhardt und Biermann:
          Liebeskult und Liebeskitsch, Erotik im Dritten Reich, 
          München 1992
Kolloquien des Instituts für Zeitgeschichte: 
          Alltagsgeschichte der NS-Zeit, München 1984.
Lust, Gunter: 
          "The Flat Foot Floogee ... treudeutsch, treudeutsch", Erlebnisse 
          eines Swingheinis, Hamburg 1992.
Schäfer, Hans Dieter: 
          Das gespaltene Bewusstsein. Über deutsche Kultur und 
          Lebenswirklichkeit 1933-1945, München 1981.
Storjohann, Uwe: 
          "Hauptsache: Überleben" ein Junge im Krieg 1936-1945, 
          Hamburg 1993.
Weißler, Sabine:
          Design in Deutschland 1933-45, Giessen 1990

 
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